Nationalpark - APP

Die Nationalpark - App

Die Nationalpark Hunsrück-Hochwald APP - Digital NATUR erleben

App Rangertouren barrierefrei


Genug zuhause gesessen? Sehnsucht nach dem Frühling? Luft atmen und Sonne tanken? Natur erleben, der Wildnis näher kommen und dabei mehr über den Nationalpark erfahren: Mit der neuen Nationalpark-App gibt es jetzt einen digitalen Begleiter durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, der auch während der Kontaktsperre und ohne stattfindende Rangertouren all das ermöglicht.

Eigentlich war die Vorstellung der App schon mit großer Release-Party am Nationalpark-Tor Erbeskopf geplant. Ende März wollte das Nationalparkamt offiziell bei Feierlichkeiten ihre neue Nationalpark-App vorstellen. Doch Corona machte den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Die Feierlichkeiten wurden abgesagt. Doch jetzt möchte der Nationalpark alle Naturliebhaber und Interessierte mit der neuen technologischen Anwendung erfreuen. Denn obwohl alle Tourenangebote abgesagt sind und die Ausstellung am Nationalpark-Tor Erbeskopf geschlossen ist, können Besucher mit der App digital begleitete Touren erleben. Und das, wann sie wollen und ohne Einschränkungen.

Denn die Nationalpark-App ist eine mobile Anwendung, die es Besuchern mit dem eigenen Smartphone ermöglicht, sich per Kartenanwendung im Nationalpark zu orientieren und jederzeit digital begleitete Touren vor Ort zu erleben. Gerade in Zeiten von physischer Isolation, kann es schön sein, eine Tour im Nationalpark zu gehen und den Ranger digital mitzunehmen.

Doch Natur und Digital: Geht das überhaupt zusammen? Der Leiter des Nationalparks, Dr. Harald Egidi, erklärt hierzu: „Wir wollen zeigen, dass High-Tech und Naturerlebnis sich nicht ausschließen. Es gibt viele Punkte, die deutlich machen, warum es im Sinne des Naturschutzes ist. Die Besucherlenkung kann verbessert werden. Die Menschen werden auf Wegen gehalten und gehen nicht in sensible Bereiche. Und gleichzeitig bekommen sie auch das Verständnis, warum. Durch Videos und viele multimediale Inhalte, die genau das erklären.“

Und es kann Spaß machen. Denn eine Besonderheit der App ist der „Augmented-Ranger“. „Das ist ein kleines Highlight der App. Besucher können sich an Infostelen an den Nationalpark-Toren und Rangertreffpunkten auf eine Überraschung freuen. Denn nach dem Scannen von kleinen Infotafeln, löst ein iBeacon dahinter eine Augmented Reality-Anwendung aus und einer unserer ‚AR-Ranger‘ erscheint im Kamerabild. Er begrüßt die Besucher und bietet die Möglichkeit eines Selfies mit dem Ranger“, so Mariam Landgraf, die neben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auch die App-Erstellung begleitet. Doch das ist nur eine Funktion der neuen Anwendung. Die wichtigsten Eigenschaften der App sind in einem Erklärvideo zusammengefasst. „Wir starten nun über Facebook und Instagram mit der Bewerbung. Die App ist ab sofort in den App-Stores erhältlich.“

Natur Natur sein lassen und dann mit Hightech und einem digitalen Produkt, wo es doch im Nationalpark auf weit mehr als zwei Prozent keinen Empfang gibt. Die Herausforderungen für die App waren groß. Die neue Nationalpark-App funktioniert aber. „Dabei war uns auch die Verbindung von Innenausstellung und Außenbereich sehr wichtig. Die Gäste sollten nicht mit vier verschiedenen Apps konfrontiert werden, sondern eine für alles haben. Egal ob Wildenburg, Erbeskopf, Otzenhausen, Thranenweier oder auf einer der Traumschleifen. Die App soll innen wie außen funktionieren – und natürlich auch on- und offline“, erklärt Sören Sturm, Abteilungsleiter im Nationalparkamt, die Herausforderungen für Amt und Agenturen, die hier Neuland betraten.

Dr. Harald Egidi, Amtsleiter, betont: „Wir wollen als Großschutzgebiet, dass die schönsten Plätze in Deutschland ganz besonderen Schutz erfahren. Das ist unser Auftrag. Dazu müssen wir auch immer öfter querdenken. Wir wollen beispielsweise keinen Schilderwald, Menschen aber dennoch informieren. Über Besonderheiten und Kleinigkeiten. Wir gehen hier einen neuen, einen anderen Weg. Er ermöglicht aber auch, dass wir auch neue Erkenntnisse aus der Forschung schneller aufgreifen und erklären können, ohne dafür erstmal wieder zig Informationstafeln austauschen zu müssen.“

 „Nachhaltige Umweltbildung und Besucherinformationen müssen die Menschen erreichen und emotional überzeugen“, findet Mariam Landgraf, die für die Produktentwicklung verantwortlich ist. „Die App ist eine gute und neue Ergänzung der bestehenden Angebote des Nationalparks. Für viele Besucher kann das ein niederschwelliger und unterhaltsamer Einstieg in den Nationalpark sein. Durch technologische Unterstützung können so zeitunabhängig und individuell die Wünsche unterschiedlicher Zielgruppen bedient werden.“ Guido Lotz, der die Programmentwicklung und -vermarktung des Nationalparks verantwortet, ergänzt: „Die App ist eine Chance für Familien und Einzelbesucher und ein Vorgeschmack, was die Gäste, Reiseunternehmer oder andere touristische Dienstleister mit ihren Betrieben und Gruppen mit einem zertifizierten Nationalparkführer im Nationalpark erleben können.“

„Wir wollen, dass Menschen Informationen über unsere Besonderheiten leicht zugänglich, einfach verständlich, durchaus auch spielerisch bekommen“, meint Sebastian Schacht, der in der Umweltbildung die Schulen und Kitas begleitet und gerade die Belange der Kinder und Jugendlichen im Blick hat. Die App gibt es in Deutsch und Englisch. Auch in leichter Sprache und Gebärdensprache gibt es Informationen. Weitere Sprachen folgen. Anne Speicher, Ansprechpartnerin für Barrierefreiheit und Inklusion, ergänzt: „Ich freue mich zum Beispiel besonders, dass wir so nicht nur alle zwei Monate ein Angebot in Gebärdensprache haben, sondern quasi jeden Tag. Zu jeder Zeit. Über das eigene Handy.“

Aber für Dr. Egidi geht es auch nach wie vor darum, der Bevölkerung Ängste zu nehmen. Er erinnert an Borkenkäfer, Brennholz, Pilze sammeln, Moorrenaturierungen und Entfichtung, Straßensperrungen. All das seien Themen, die immer wieder auftauchen. „Mittlerweile aber ist aber unschwer zu erkennen, dass die Menschen vom Nationalpark profitieren können. Es hat sich viel getan. Mainz und Saarbrücken schaut in den Hunsrück-Hochwald. Sogar Berlin und die Welt. Der Bundespräsident und die BotschafterInnen der Länder im letzten Jahr. Und daraus sollten wir ableiten, die Potenziale einer strukturschwachen Region für uns nutzen zu können.“ Der Abteilungsleiter für Umweltbildung, Kommunikation und Regionalentwicklung, Sören Sturm, hält fest: „Genau daran arbeiten wir hier vor Ort. Schritt für Schritt. Länderübergreifend. Interdisziplinär. Die App zeigt, wie Umweltbildung, Naturerleben, Forschung, touristische Produktentwicklung und vieles mehr zusammengebracht werden kann. Das ist unser Ansatz für eine nachhaltige Regionalentwicklung.“