Der Truppenübungsplatz Baumholder

Der Truppenübungsplatz Baumholder

Der militärische Übungsplatz hat eine Fläche von ca. 11.800 ha und ist aufgrund der Luftraumstruktur derzeit in Deutschland der einzige, der taktische Luft-Boden-Einsätze der Luftwaffe mit Übungs- und Gefechtsmunition aus mittleren und großen Höhen erlaubt


Aussicht auf den Truppenübungsplatz


Auf den kargen Schollen zwischen Nahe und Glan war der Ackerbau noch nie rentabel. Verschiedene Ausgrabungen im vergangen Jahrhundert bestätigen, dass schon die römischen Legionen der Kaiser Oktavian und Augustus auf dem steinigen Boden des Westrich-Höhengebietes ihre Manöver durchführten.

Nach der Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Wehrmacht im Jahre 1936 wurde im März 1937 die Entscheidung getroffen, nordöstlich von Baumholder einen Truppenübungsplatz anzulegen. 1938 wurde er in Betrieb genommen.

Für die Anlegung des Truppenübungsplatzes Baumholder wurden 3.970 Menschen umgesiedelt. Sie kamen aus 14 Ortschaften und 14 Einzelgehöften mit 764 Haushalten und 698 Wohnhäusern.
Noch heute treffen sich viele Betroffene aus den ehemaligen Gemeinden zu einem jährlichen Heimattreffen, um die Erinnerung wach zu halten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Truppenübungsplatz 1948 von den Franzosen übernommen. Ab 1951 wurde Baumholder Standort für eine der größten US-Garnisonen in Europa. Zeitweise lebten 20.000 amerikanische Soldaten mit ihren Angehörigen in und um Baumholder. Seit 1960 steht der Truppenübungsplatz unter Leitung der Bundeswehr.

Durch den Truppenübungsplatz war die wirtschaftliche Entwicklung einseitig ausgerichtet. Bis Mitte der 80iger Jahre waren bei den amerikanischen Streitkräften in Baumholder rund 1.500 Arbeitnehmer beschäftigt. Im Bereich der Bundeswehr / Standortverwaltung waren in dieser Zeit fast 800 Menschen tätig.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Truppenübungsplatzes ist jedoch stark zurückgegangen. Im amerikanischen Bereich sind derzeit nur noch 600 Arbeitsplätze und im Bundeswehrbereich nur noch ca. 300 Arbeitsplätze vorhanden. In den letzten Jahren werden im Rahmen der Konversionsbemühungen verstärkt Anstrengungen unternommen, Gewerbe- und Industriebetriebe anzusiedeln.